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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 44

1889 - München : Lindauer
44 haupten und starb 1425 zu Delft in Sdholland an Gift (s. 73). Da ihm seine Gemahlin Elisabeth, eine Prinzessin von Grlitz, die er als Witwe des Herzogs Anton von Brabant geheiratet, keine Kinder geboren hatte, so erhob sich der das Erbe Niederbayern-Stranbing unter den Nachkommen des Wittelsbachers Stephan Ii ein Streit, den 1429 ein zu Pre brg versammeltes Schiedsgericht beilegte (s. 77). Iv. Sayern-Holland, 13531434.*) 67. Gem den Teilungsvertrgen von 1349 und 1353 gehrten Holland, Seeland, Friesland und Hennegan dem viertgebornen Sohne Ludwigs des Bayern, Wilhelm I und dessen Mutter Margareta. Nachdem beide kurze Zeit (1349 1350) nebeneinander regiert hatten, die Mutter zu Valeneiennes in der Grafschaft Hennegau, der Sohn zu Haag in Holland, fhrte Wilhelm I zur Gewinnung der Alleinherrschaft Krieg, in welchem bald die H ck s oder H ck e n s e r, wie man die Anhnger Margareta's nannte, bald die Kabel-genser, die Anhnger Wilhelms, im Vorteil waren **). Im Jahre 1354 brachte Margareta's Schwester Philippe, des englischen Knigs Eduard Iii Gemahlm, einen Vergleich zu stnde. *) Von 13491355 regierten nebeneinander: Margareta, Ludwigs des Bayern Witwe, und ihr Sohn Wilhelm I. Nach dem Rcktritte Margareta's regierten: Wilhelm I 13551358, f 1377. Dessen Bruder: Alb recht I 1358 -1404. Dessen Sohn: W ilhelm Ii 14041417. Dessen Tochter: J.ak o ba 1417. Hierauf Wilhelms Ii Bruder: Johann, Erwhlter von Lttich, 14181420. Dann Jakob a zum zweitenmal 14201434; f 1436. **j Einst jagte ein Schiff, auf welchem sich Anhnger der Mar-gareta befanden, einem von Wilhelms Parteigngern besetzten Schiffe nach. Als Margareta's Anhnger befragt wurden, was sie denn wollten, gaben sie spttisch zur Antwort: Euch wie Kabeljaus (Stockfische) mit Angel-hacken fangen." Seitdem wurden die Anhnger Margareta's von den Angelhacken Hcks, Hocks, Hamati ober Hckenser, d, i. die mit Angelhacken Versehenen genannt, die Anhnger Wilhelms dagegen von Kabeljau (Stockfisch) Kabeljauer, Kabeljaus, Asselati oder Kabelgenser, weil sie ihre Gegner wie der Kabeljau die bleiernen Lock-fische zu verschlingen drohten.

2. Real-Buch für Volksschulen - S. 143

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
143 und mächtigsten Feinde waren die Bewohner der Hanse- städte. Doch in mehren Seetreffen trug er den Sieg davon und nöthigte seine Feinde zum Frieden. Wal- demar besass einen festen, männlichen Character, grosses Geschcik und eine unerbittliche Strenge, soll aber ein schlechter Christ gewesen sein. Unter seiner Regie- rung wüthete im Jahr 1350 die Pest, bekannt jrhnar untej^dem Namen: schwarzer Tod, und raffte den i^ten Theil der Einwohner hinweg. Im Jahre 1362 spülte eine sehr hohe Wasseriluth im Schleswigschen an der Westsee 30 Kirchen, viele Häuser und Dörfer weg, und mehre 100 Menschen fanden ihren Tod im Wasser. Nach Waldemar, der ohne männliche Erben starb, kam sein Enkel Oluf, der Sohn seiner Tochter Marga- retha und des Königs Hakon in Norwegen zur' Regie- rung , der also Dänemark und Norwegen zugleich besass, aber nicht lange lebte und das Reich an seine Mutter überliess. 6. Margaretha, auch, weil sie braun gewesen sein soll, die schwarze Grethe genannt, eine Frau mit männ- lichem Muthe, wurde 1387 zur Königin von Däne- mark und Norwegen erwählt, und von der Zeit an bis auf die neuere ist Norwegen ein Eigenthum der däni- schen Krone gewesen. Albrecht, König von Schweden, hatte auch Lust zur dänischen Krone, schimpfte Mar- garetha einen König hosenlos, sandte ihr einen Wetz- stein zur Schärfung ihrer Nähnadel und schwur, seine Mütze nicht aufzusetzen, bevor er sie gedemüthiget hätte. Jedoch Margaretha siegte über Albrecht, nahm ihn gelangen und liess ihm jetzt die Mütze aussetzen, im Jahr 1397 vereinte sie auch das Königreich Schwe- den mit Dänemark. Da diese Vereinigung zu Calmar zu Stande kam, so nannte man sie die calmarische Union. Die Schweden bereuten bald diesen Schritt; doch blieben sie treu, so lange Margaretha lebte. Der Geistlichkeit räumte diese Frau grosse Gewalt ein, doch drückte sie den Adel. Die Religion bestand zu der Zeit in einem Pharisäerthum, der Unterricht war dürftig und die Leibeigenschaft raubte der niedern Klasse alle Freiheit. Margaretha starb 1412 auf einem Schiffe bei Flensburg an der Pest und überliess das Reich dem Enkel ihrer Schwester, Erich von Pommern. /

3. Vaterländische Geschichte für Mädchenschulen - S. 40

1884 - Köln
— 40 Friedrich verlor die Schlacht; als er aber mieder nach Deutschland kam, sprach er über Heinrich die Reichsacht ans, nahm ihm seine beiden Herzogtümer und ließ sich nnr ans fein inständiges Bitten bewegen, ihm Braunschweig und Lüueburg uoch zu lassen. Das Herzogtum Bayern erhielt mm Ctto von Wittelsbach, und Sachsen Bernhard von Askanien, ein Sohn Albrecht des Bären. Barbarossa hatte dem Papst einen Kreuzzug versprochen, als er in Rom zum Kaiser gekrönt wnrde. Als siebenzigjähriger Greis unternahm er denselben. Schon war er beinahe am Ziele, da kam das Heer an den Fluß Saleph. Der Uebergaug dauerte ihm zu lange, er stürzte sich mit seinem Rosse in den Fluß, um rascher hinüber zu kommen, aber ein Strudel erfaßte das Pferd, es versank mit seinem Reiter in den Wellen, und der Leichnam des Kaisers trieb ans Ufer. Die wenigen Ritter, welche von diesem Kreuzzuge wieder nach Hause zurückkehrten, erzählten den Tod des Kaisers, aber das Volk wollte nicht glauben, daß sein geliebter Fürst nicht mehr am Leben sei, und so entstand die Sage von „Barbarossa im Kyffhänser". 26. Elisabeth, Canbgräfut von Thüringen. Wer heute nach dem Thüringerlande kommt und nach Elisabeth fragt, der Landgräfin, die auf der Wartburg gewohnt hat, dem erzählt man gern von „der guten, frommen Frau." Sie war eine Tochter des Königs Andreas von Ungarn und wnrde schon als vierjähriges Kind auf die Wartburg gebracht, damit sie hier nach dem Gebrauche der damaligen Zeit mit ihrem zukünftigen Bräutigam Ludwig zusammen erzogen werde. Schon früh zeigte Elisabeth eine große Neigung zur Frömmigkeit, namentlich aber znr Spendung von Wohlthaten an die Armen, so daß die Freunde Ludwigs diesem rieten, Elisabeth nicht zu heiraten, weil sie eine Frömmlerin sei und alles verschenke. Ludwig aber ließ sich dadurch nicht abschrecken, sondern feierte i. I. 1220 die Vermählung mit der schönen Prinzessin. Leider dauerte diese Ehe nur sechs Jahre, aber während dieser kurzen Zeit wirkte Elisabeth mehr Gutes als manche Frau während ihres ganzen langen Lebens. Durch Überschwemmung und

4. Mittlere Geschichte - S. 52

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Vermählung bei Dogen von Venedig mit der Ädria (dem Adriatischen Meere) auf dem Staatsschiffe Bueeutoro Pbuttfcfjentoro]. 2>te Republik Venedig kämpft mit der Republik.genua wegen des Handels mit Kleinasien (der Levante).' Mailand wird mit Zustimmung des deutschen Königs Wenzel ein Herzogtum (unter dem Hause Visconti). Die Familie Visconti stirbt ans, Franz Sforza macht sich zum Herzog. Sein Sohn, ein grausamer Tyrauu, wird ermordet. 1500 Die Franzosen unter ihrem Könige Ludwig Xii. erobern Mailand. -k In Florenz regieren Herzöge aus dem Hause Medici [Smitfäi]. 1492 Die Medicäer, besonders Lorenzo der Prächtige, machen Florenz zu einem Sitze der Künste und Wissenschaften. polen. Wladislaw Iv. legt im Anfange des 14 Jahrh, den Grund zu Polens Größe dadurch, daß er die Länder an der Warthe (Posen) mit den Ländern an der Weichsel (Polen) vereinigt. Sein Sohn Kasimir der Große fügt Galizien und Rotrußland hinzu. Durch Jagello (vou Litauen) kommt Litauen zum Polenreich. Der Jagellone Kasimir führt Krieg mit dem Ordenslande Preußen. 1466 Friede zu Thorn. Westpreußen (mit Elbing, Marienburg rc.) fällt an Polen, der deutsche Orden erkennt Polens Oberherrschaft au. Die skandinavischen Länder (Norwegen, Schweden und Dänemark) waren im 14. Jahrh, abhängig von der Hansa. 1397 Die Königin Margarete vereinigt durch die Union von Kalmar die drei skandinavischen Reiche unter einem Scepter. ooo^oco

5. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neuere Zeit bis 1648 - S. 256

1902 - Paderborn : Schöningh
256 der unbedeutenden Festung in ihrem Vordringen aufgehalten und, nachdem Soliman Ii, vor den Mauern der Festung gestorben war (1566), durch Tributzahlungen beschwichtigt. Maximilians Sohn, Rudolf Ii. (15761612) gab sich lieber astronomischen <mb alchimistischen Studien und dem Umgange mit den Gelehrten Kepler und Tvcko de Brake als den Geschften der Regierung hin. Da er .kinderlos war, so drngte sein Bruder Matthias^ um bei der Zer-splitterung der Habsburgischen Linien einem Thronstreite vorzubeugen, auf ein festes Gesetz der die Erbfolge.. und lie sich sogar von seinen Verwandten frmlich zum Haupte des sterreichischen Hauses erklären. In dem dadurch entstandenen Bruderzwiste fand Matthias einen Rckhalt an den ungarischen Protestanten, welche, durch strenge Maregeln der Megierung auf dem kirchlichen Gebiete gereizt, einen Ausstand erreat hatten. Matthias unterdrckte durch -^estmidnisse die Emprung leicht. Da aber der von einer streng kirchlichen Partei beherrschte Kaiser diese Zugestndnisse nicht anerkennen wollte, so vermochte Matthias durch Nackaiebiakeit in kirchlichen Fragen die Stnde von Ungarn, sterreich und Mhren. ihm selbst die Regierung zu bertragen. Um sich nun wenigstens Bhmen zu sichern, gewhrte Rudolf den Anhngern - 5ex augsburgischen^Konsession in Bhmen durch den Ma^esttsbrief Reliaionsfreibeit und durch besonderen Vergleich auch den Insassen fnig-ttcher Gter^ das Recht, protestantische Kirchen und Schulen zu errichten (1609). Indes wurde der Majesttsbrief von den katholischen Stnden so ausgelegt, als ob er nur den Reichsunmittelbaren Religionsfreiheit gewhre, während bei den Reichsmittelbaren und namentlich bei den geist-lichen Gtern das Recht, protestantische Kirchen und Schulen anzulegen, von der Erlaubnis des Territorialherrn abhange. Da nun auch der Kaiser deutlich genug zeigte, da es ihm mit seinen Zugestndnissen nicht recht Ernst sei, und er sogar Kriegsvolk ins Land zog, so trauten ihm die Bhmen nicht und erhoben jetzt auch Matthias zu ihrem Könige. Aller seiner Lnder beraubt, starb der machtlose Kaiser im Jahre 1612. Matthias (16121619). Unter seiner Regierung brach der dreiigjhrige Krieg aus, welcher Deutschlands Macht und Wohlstand auf lange Zeit untergrub. Einzelne Vorgnge zeigten, da die katholische Partei wieder erstarkt sei. a) In Kln, wo der Erzbischof Gebhard Truchse von Waldburg die Reformation einfhren wollte, wurde an seiner Stelle ein katholischer Bischof, ein Bruder des Herzogs von Bayern, ernannt, b) Als in der freien Reichsstadt

6. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 140

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
140 208. Der Schwanritter. (Sage.) Herzog Gottfried von Brabant war gestorben, ohne männliche Erben zu hinterlassen; er hatte aber in einer Urkunde gestiftet, dasz sein Land der Herzogin und seiner Tochter verbleiben sollte. Hieran kehrte sich jedoch Gotttried’s Bruder, der mächtige Herzog von Sachsen, wenig, sondern bemächtigte sich, aller Klagen der Witwe und Waise unerachtet, des Landes, das nach deutschem Rechte auf keine Weiber erben könne. Die Herzogin beschlosz daher, bei dem König zu klagen; und als bald darauf Karl nach Niederland zog, kam sie mit ihrer Tochter dahin und begehrte Recht. Dahin war auch der Sachsenherzog gekommen und wollte der Klage zur Antwort stehen. Es ereignete sich aber, dasz der König durch ein Fenster schaute; da erblickte er einen weiszen Schwan, der schwamm den Rhein herauf und zog an einer silbernen Kette, die hell glänzte, ein Schifflein nach sich; in dem Schiff aber ru’nete ein schlafender Ritter, sein Schild war sein Hauptkissen, und neben ihm lagen Helm und Panzer; der Schwan steuerte gleich einem geschickten See- manne und brachte sein Schiff an das Gestade. Karl und der ganze Hof verwunderten sich höchlich ob diesem seltsamen Ereignisz; jedermann vergasz der Klagen der Frauen und lief hinab dem Ufer zu. Unterdessen war der Ritter erwacht und stieg aus der Barke ; wohl und herrlich empfing ihn der König, nahm ihn selbst zur Hand und führte ihn gegen die Burg. Da sprach der junge Held zu dem Vogel: „Flieg deinen Weg wohl, lieber Schwan ! wann ich dein wieder bedarf, will ich dir schon rufen.“ Sogleich schwang sich der Schwan und fuhr mit dem Schifflein aus aller Augen weg. Jedermann schaute den fremden Gast neugierig an ; Karl ging wieder zu seinem Gericht und wies jenem eine Stelle unter den anderen Fürsten an. Die Herzogin von Brabant, in Gegenwart ihrer schönen Tochter, hub nunmehr ausführlich zu klagen an, und hernach vertheidigte sich auch der Herzog von Sachsen. Endlich erbot er sich zum Kampf für sein Recht, und die Herzogin solle ihm einen Gegner stellen, das ihre zu bewähren. Da erschrak sie heftig; denn er war ein auserwählter Held, an den sich niemand wagen würde; vergebens liesz sie im ganzen Saale die Augen umgehen, keiner war da, der sich ihr erhoben hätte. Ihre Tochter klagte laut und weinte; da erhub sich der Ritter, den der Schwan in’s Land ge- führt hatte, und gelobte, ihr Kämpfer zu sein. Hierauf wurde von beiden Seiten zum Streit gerüstet, und nach einem langen und hartnäckigen Ge- fecht war der Sieg endlich auf Seiten des Schwanritters. Der Herzog von Sachsen verlor sein Leben, und der Herzogin Erbe wurde wieder frei und ledig. Da neigten sie und die Tochter sich dem Helden, der sie erlöst hatte, und er nahm die ihm angetragene Hand der Jungfrau mit dem Be- ding an : dasz sie nie und zu keiner Zeit fragen solle, woher er gekommen, und welches sein Geschlecht sei, denn auszerdem müsse sie ihn verlieren. Der Herzog und die Herzogin bekamen zwei Kinder, die waren wohl gerathen ; aber immer mehr fing es an, ihre Mutter zu drücken, dasz sie gar nicht wuszte, wer ihr Vater war; und endlich that sie an ihn die ver- botene Frage. Der Ritter erschrak herzlich und sprach: „Nun hast du selbst unser Glück zerbrochen und mich am längsten gesehen.“ Die Herzogin bereute es, aber zu spät; alle Leute fielen ihm zu Füszen und baten ihn zu bleiben. Der Held waffnete sich, und der Schwan kam mit demselben Schifflein geschwommen ; darauf kiiszte er beide Kinder, nahm Abschied von seinem Gemahl und segnete das ganze Volk, dann trat er in das Schiff, fuhr seine Strasze und kehrte nimmer wieder. Der Frau

7. Die neuere Zeit - S. 93

1872 - Coblenz : Baedeker
Peter der Grosse. §. 19. 93 der Festung Asow, des Schlüssels des gleichnamigen Meeres, den einst sein Grossvater Michael schon in Händen hatte, aber nicht zu behaupten wagte. Dann überliess er die Fortsetzung des Türkenkrieges seinen Generalen und trat (nach Unterdrückung einer gefährlichen Verschwörung) eine Reise in’s Ausland an, um die europäische Cultur aus eigener Anschauung kennen zu lernen und seine unersättliche Wissbegierde zu befriedigen. Im Gefolge einer Gesandtschaft, an deren Spitze Lefort stand, reiste er durch Deutschland nach Holland, wo er als gemeiner Schiffs- zimmermann zu Zaandam den Schiffsbau erlernte, besuchte Wil- helm Iii. von England und war auf der Rückreise durch Deutsch- land im Begriffe, Italien zu sehen, als ein neuer, die Abschaffung seiner Neuerungen bezweckender Aufstand der Strelitzen ihn eiligst nach Moskau rief. Nach fürchterlicher Bestrafung der Schuldigen und Auflösung jenes Corps bildete er ein neues, von ausländischen Offizieren eingeübtes Heer, errichtete Schulen, führte fremde Sitten (deutsche Kleidung) ein und vereinigte durch Ab- schaffung der Patriarchenwürde die höchste geistliche und welt- liche Gewalt in seiner Person. Der Plan, Russland auf Kosten Schwedens bis zur Ostsee auszudehnen, verwickelte ihn in den grossen nordischen Krieg, s. §. 21. Ii. Bis zur französischen Revolution1). S- 20. Der spanische Erbfolgekrieg 2), 1701—1714. Als Karl Ii., König von Spanien, Sohn Philipp’s Iv. und letzter männlicher Nachkomme des spanisch-habsburgischen Hau- ses, dem Tode nahe und ohne Kinder war, so machten auf die spanische Monarchie Ansprüche: 1) Ludwig Xiv. als Gemahl der ältesten Schwester des Erblassers für seinen zweiten Enkel Philipp, Herzog von Anjou, wobei die Verzichtleistung seiner Gemahlin (s. S. 75) als ungültig für ihre männlichen Nach- kommen erklärt wurde. 2) Leopold I., als Gemahl der jün- gern Schwester des Erblassers, für seinen jüngern (nicht aus * 2 0 Geschichte des 18. Jahrh. und des 19. bis zum Sturze des franzö- sischen Kaiserreichs, mit besonderer Rücksicht auf geistige Bildung, von F. C. Schlosser. 8 B. 5. Aufl. 1866. — C. v. Norden, europäische Gesch. im 18. Jhdrt. I., 1. 1870. 2j S. die Stammtafel S. 25.

8. Unser Vaterland - S. 323

1900 - Berlin : Bruer
— 323 — Wechselheirat der beiden Enkel Maximilians mit den Kindern des Königs Wladislaus von Ungarn neues Glück erblüht, da sich ein Erbvertrag daran schloß, durch welchen später Ungarn und Böhmen an Oesterreich fielen. Trotzdem der alternde Kaiser sich jetzt mühte, dem vielfach vernachlässigten Reiche Gules zu thun, glich doch der Glanz deutscher Kaiserherrlichkeit nur der sinkenden Abendsonne, der vielleicht ein neuer Morgen tagen konnte. Wohl hatte das Reich Maximilian manches in dieser Zeit zu danken. Eine allgemeine Polizeiordnung, vor alleu Dingen die Einrichtung einer durch deu Grafen von Thuru und Taxis errichteten Reichspost und eine geregeltere Handhabung der Gesichtspflege waren anerkennenswerte Versuche, die Verwaltung des Reiches zu bessern. Auch hatte Maximilian den Plan Albrechts Ii. ausgenommen, das Reich in sechs, später in zehn Kreise zu teilen und darüber js einen Hauptmann als obersten Richter zu setzen (1512). Diese Kreise waren: der niederrheinische Kreis, der kurrheinische, der österreichische, der burguudische, der schwäbische, der bayrische, der fränkische, der obersächsische, der niedersächsische und der westfälische Kreis. (Länder und Völkerentwickelung dieser Kreise finden spätere Berücksichtigung.) Was aber einst der vaterländisch gesinnte Kurfürst von Mainz wegen des Reiches innerer Gestaltung gefürchtet und gemahnt, wach zu feilt gegen päpstliche Uebergriffe, das sollte ein anderer zur That werden lassen, ein Mann aus dem Volke, der den Inbegriff deutscher Volkstraft und deutschen Geistes in sich trug, — Martin Luther. — Schon stürmten die Wogen neuer Strömungen über die altgewohnten Bahnen römisch-christlicher Kirchenordtumgen hinaus und prallten erschütternd gegen den Felsenbau des päpstlichen Stuhles, als Maximilian, müde und mißmutig über einen zu Augsburg gehaltenen Reichstag nach Innsbruck zog, dort einen Ruheplatz zu finden. Aber die Innsbrucker, welche noch eine Geldforderung an den deutschen Kaiser hatten, ließen nicht einmal sein Gefolge in die Mauern der Stadt. Der arme deutsche Kaiser mußte zu Wels in Oberösterreich liegen bleiben und starb dort im sechzigsten Lebensjahre am 11. Juni 1519. Vier Jahre lang hatte er seinen Sarg mit sich umher geführt, und nach Empfang des hl. Abendmahls sich selbst in sein Sterbehemd gekleidet, als er den Tod heran nahen fühlte. Seine Umgebung hatte er getröstet und gemahnt, nicht zu beklagen, einen Menschen sterben zu 21*

9. Einleitung zur Universal-Historie - S. 160

1738 - Berlin : Nicolai
16o Von dem ersten Frantzöstschen Kriege, machte wegen seiner Gemahlin *) nach Abster- den Philippi lv. in Spanien, eine Prstension 166s. auf die Niederlande. 2>am es denn hierüber zum Kriege ? Ja, ehe man sichs versähe, eroberten die Franhosen in kurßer Zeit viele Oerter **) von ^067. den Spanischen Niederlanden, nebst der gan- tzmprancbe Comte. 8uuden dann die Lrantzssen keinen wi- derstand? Die Holländer schlossen mit Engelland und Schweden eine Triple Alliance, und giengen mit einer schönen Flotte auf diefrantzösischeküsie, da dann Frankreich genöhtiget wurde seineküste zu decken. Was brachte diese Alliance weiter für trugen? Sie verrückten dem Könige in Frankreich sein Concept sehr, und zwun.gen ihn, daß er mit 1668. Spanien zu Aken einen Frieden schliessen muste. Gab den n. Septembris befochte; da die Türken über Z2. tauscndmanneinbüsseten; nebstcjoco. beladenen Wagen, 6000. beladenen Cameelen, 7000. Pferden, 15000. Ochsen und 100. Ca-- nonen. *) Es war Maria Teresia, die älteste Tochter Phi- lippi I V. welche sich doch bei der Vermahlung al- les Anspruches, auf die Spanischen Lander, durch einen Eidschwur, gegen eine gewisse Summe Gel- des, begeben hatte. **) Als: Charlesroy, Armentieres, Binch, Aeth, Douai, Cortrich , Risse!, Tournai, Oudenarde, Mons,Turnes, Lee.

10. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 217

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
217 messen konnten. Ganz besonders interessirte er sich für das Seewesen und den Schiffsbau. Der Reichsrath, der für den jungen König die Regierungs- geschäfte besorgte, ließ daher auf dem Skanderburger See eigens ein Schiff für ihn erbauen und bestellte erfahrene Seeleute, welche ihn in Allem unter- weisen mußten, was zur Schifffahrt gehörte. So wußte denn auch bald der begabte Christian alle Schiffgeräthe vom größten bis zum kleinsten nicht bloß zu benennen, sondern auch zu gebrauchen und konnte selbst im Sturm und Unwetter ein Fahrzeug regieren. Ja, er verstand sich auch auf den Schiffsbau und hat später zu vielen Kriegsschiffen, die er erbauen ließ und die für die schönsten in Europa galten, eigenhändig das Modell verfertigt. So vorbereitet übernahm Christian, nachdem ihm vom Kaiser 1593 die Volljährigkeit bewilligt worden war, die Regierung des königlichen Antheils von Schleswigholstein selbst, während die vormundschaftliche Regierung des Reichsrath in Dänemark noch 3 Jahre fortdauerte. Er richtete nun seine unermüdliche Thätigkeit besonders auf die Be- förderung des Handels, der Schifffahrt, der Wissenschaft und der Wehrkraft des Landes. So ließ er im Jahre 1604 die Stadt Krempe zu einer starken Festung einrichten und 1616 am Ausflusse des Rhins in die Elbe Glück- stadt erbauen und ertheilte dieser Stadt bedeutende Freiheiten, damit sie mit Hamburg, welche sich der Verbindung mit Holstein mehr und mehr zu entziehen strebte, wetteifern möge. Vier Jahre später ließ er die neue Stadt ebenfalls stark befestigen. Bis 1616 hatte Johann Adolf über den herzoglichen Antheil von Schleswigholstein regiert, und dieser hatte schon 1608 für das herzogliche (das gottorfsche) Haus festgesetzt, daß für seine Nachkommen in Zukunft das Recht der Erstgeburt in reiner Linienfolge gelten und den jüngern Söhnen nur eine Apanage zu'theil werden solle. Für Holstein hatte der Kaiser und für Schleswig König Christian diese Verfügung bestätigt. Als nun Johann Adolf 1616 starb, verlangte sein ältester Sohn Friedrich Iii. auf Grund jener Verfügung die Erbhuldigung von den Ständen. Diese wollten freilich nicht auf das Wahlrecht verzichten, mußten aber nachgeben und sich mit ihrem Fürsten dahin verständigen, daß hinfort die Wahl auf die Erstgeburt be- schränkt werde. Der gottorfsche Antheil war also jetzt kein Wahlreich mehr, sondern ein Erbreich, und der erste schleswigholsteinische Erbherzog aus dem Oldenburger Hause war Friedrich Iii. Auch dieser Fürst war, wie Christian Iv., ein Mann von ungewöhnlicher Bildung und bemüht, die Lage seines Landes nach Kräften zu bessern. Obwohl er sich für seine Person entschieden zum lutherischen Bekenntniß hielt, so war er doch sehr zur Dul- dung geneigt. Das bewies er nicht bloß dadurch, daß er den Geistlichen feines Landes das Streiten und Eifern gegen Andersglaubende auf den Kanzeln verbot, sondern auch durch die Aufnahme der Holländer, welche damals um ihres Glaubens willen ihr Vaterland verlassen mußten. Die Niederländer waren nicht lutherisch, wie Friedrich, sondern hatten den durch Calvin gereinigten evangelischen Glauben angenommen, waren aber in zwei Parteien zerfallen. Die Prädestinatianer hielten sich streng an der von Calvin aufgestellten Lehre von der Gnadenwahl und behaupteten, einige Christen seien von vorne herein zur Seligkeit, andere von vorne herein un- abänderlich zur Verdammniß bestimmt. Die Remonstranten oder Arminianer
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